Sprach-, Sprech- & Stimmtherapie
Musikergesundheit

„Musiker sind Bewegungskünstler.“ G.O. van de Klashorst

Dispokinesis vereint zwei Begriffe – aus dem Lateinischen (disponere) und dem Griechischen (kinesis) – und bedeutet „über seine Bewegung verfügen“. Der Pianist und Physiotherapeut Gerrit Onne van de Klashorst (1927-2017) ist der Begründer der Dispokinesis. Aufgrund persönlicher Erfahrungen entwickelte er ein ganzheitliches Konzept, das den Musikern in jeder Lebenslage zur freien, musikalischen Entfaltung verhilft.

Ziele sind

  • die Körperwahrnehmung zu vertiefen und die Durchlässigkeit des Körpers zu erhöhen,
  • das Zusammenspiel von Atmung, Aufrichtung und Bewegung zu nutzen,
  • der Abbau von Stress, Lampenfieber, Bühnenangst sowie
  • das freie, disponierte Musizieren und Singen, auf körperlicher wie mentaler Ebene.

V. d. Klashorst bezeichnet das Verfügen über Bewegung und Haltung als Disposition. Sie ist der Schlüssel, jederzeit frei über die eigene Spiel- oder Gesangstechnik und den musikalischen Ausdruck verfügen zu können, sowohl im körperlichen als auch im geistig-emotionalen Sinn.

Was aber, wenn die hohen Anforderungen im Musikeralltag die Grenze der Belastbarkeit streifen? Bereits leichte Verspannungen oder Haltungsfehler können zu muskulärer Dysbalance führen, was zusätzlich Stress erzeugt. Eine sog. Indisposition kann entstehen. Die Dispokinesis führt über das Üben der Urgestalten in die ursprüngliche Disposition zurück. Die „Urgestalten von Haltung und Bewegung“ sind dem motorischen Entwicklungsprozess des Menschen nachempfunden. Mit ihrer Hilfe lassen sich eine natürliche, leichte Aufrichtung und physiologische Haltung wiederfinden, die die Basis müheloser (Spiel-) Bewegung und einer klangvollen Gesangsstimme sind.

„Das Üben der Urgestalten ermöglicht dem Musiker auf einem elementaren Niveau, seinen Körper als Instrument seiner Persönlichkeit zu fühlen und steuern zu lernen, ihm zu vertrauen und auf ihn zu hören.“
Anna Kuwertz